Jüdische Friedhöfe in der Pfalz

von Bernhard Kukazki

Der jüdische Friedhof in Rülzheim

Die augenfälligsten baulichen Erinnerungen und steinernen Zeugnisse an die ehemaligen jüdischen Pfälzer sind die über achtzig über die Pfalz verstreuten jüdischen Friedhöfe. Mittelalterliche Anlagen sind auch hier nicht erhalten, allerdings beherbergt das Historische Museum der Pfalz in Speyer einige wieder aufgefundene Steine des 13. und 14. Jhdts. aus Speyer. Zu den Ältesten erhaltenen Friedhöfen zählen Annweiler (16. Jhdt.), Essingen, Wachenheim (17. Jhdt.), Ingenheim und Grünstadt (frühes 18. Jhdt.) Bei den Friedhöfen, in älterer Zeit fast immer in einiger Entfernung von der nächsten Ansiedlung angelegt, handelte es sich um sogenannte Verbandsfriedhöfe, die vielen umliegenden Gemeinden zur Bestattung dienten. So wurde der Wachenheimer Friedhof mit Toten aus zwei Dutzend Gemeinden belegt. Erst im 20. Jahrhundert kam in der Pfalz eine ganze Reihe neuer Friedhöfe hinzu. Jüdische Friedhöfe wie der in Essingen, der größte und einer der schönsten Anlagen der Pfalz, sind nicht nur für Genealogen interessant sondern wegen der dort vorzufindenden z.T. Jahrhunderte alten qualitätsvollen Steinmetzarbeiten kunsthistorische Denkmäler ersten Ranges.