Shakespeares "Kaufmann von Venedig"
und das jüdische Ghetto in der Lagunenstadt

von Gabriele Gierlich

 


„Wenn der Jude schlecht ist, so ist er durch die Verhältnisse, die unsere Gesellschaft ihm aufgezwungen hat, so geworden; bringt ihn in menschenwürdige Verhältnisse, so wird er sich menschlich verhalten.“(1)
Dieser Ausspruch Robespierres trifft wahrlich auf die Situation des Juden Shylock in Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ zu. Auch wenn der titelgebende Protagonist in dem Stück, das wohl zwischen 1596 und 1598 entstand, ein italienischer Kaufmann von christlichem Glauben namens Antonio ist, wurde schon bald nach Erscheinen des Werkes der Jude Shylock als Hauptfigur angesehen. Dies zeigt sich daran, dass im Stationers’ Register(2) das Stück bald den alternativen Titel „The Jew of Venice“ erhielt. Der Name „Shylock“ ist ein sprechender Name und verrät somit viel über die Befindlichkeit der Person, wie sie Shakespeare sehen wollte. Zusammengesetzt aus „shy: scheu, argwöhnisch“ und „lock: Schloss, Verschluss“ führt der Name Shylock ihn als einen argwöhnischen und verschlossenen Menschen ein und so gibt er sich auch bei seinem ersten Auftritt im Stück (1,3) wortkarg und nüchtern. Shylock ist auch der Einzige auf der Bühne, der nur bei seinem Nachnamen genannt wird, was ihn schon allein von den anderen unterscheidet. Obwohl Shakespeares Schauspiel als Komödie fungiert, haben wir es bei der Handlung um Shylock nicht mit einem lustigen, unterhaltsamen Geschehen zu tun, weshalb wir hier auch von einer tragical comedy(3) sprechen.

Um die Bedeutung des Stückes zu ermessen, muss man sich fragen, welche Rolle Juden damals in England und Venedig eigentlich spielten. Im 17. Jh. gab es wieder Juden in England, nachdem sie 1290 von König Edward I. aus dem Land vertrieben worden waren und ihnen eine Rückkehr bei Todesstrafe verwehrt wurde. Doch nunmehr im Zeitalter Henrys VIII. und seiner Tochter Elisabeth I. wurden sie wieder offiziell geduldet, auch wenn sich in England nur eine kleinere Gruppe der Sephardim aus Spanien und Portugal einfand. So war der Leibarzt der Königin Elisabeth I. ein portugiesischer Jude namens Rodrigo Lopez, offiziell ein „converso“, der aber insgeheim seine jüdischen Bräuche beibehielt. Doch obwohl zu höchsten Ehren aufgestiegen, wird er bald verdächtigt, einen Giftanschlag gegen Elisabeth vorbereitet zu haben. Die Anklage geht rigoros vor: „Dieser Lopez, ein meineidiger und mörderischer Verräter und jüdischer Arzt, schlimmer noch als Judas selbst, hat sich zum Giftmord angeboten. (…) Ein elender Jude, (…) tückisch und geldgierig.“(4) Das Urteil lautet auf Todesstrafe, die 1594 in London äußerst grausam vollstreckt wurde und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Juden lenkte, die damals vor allem im Geldgeschäft tätig waren, was schlecht beleumundet war. Und so fand das Drama von Christopher Marlowe mit dem Titel „The Jew of Malta“, dessen Erstaufführung 1592 stattfand, großen Anklang, sodass es in den folgenden vier Jahren 36 Mal gespielt wurde.(5) In Marlowes Drama geht es darum, dass der osmanische Herrscher über Malta von der Bevölkerung Tribut fordert. Da diese der Forderung nicht nachkommen kann, werden die reichen Juden zur Bezahlung gezwungen und der reichste unter ihnen Barabas verliert seinen ganzen Besitz. Weil er sich ungerecht behandelt fühlt, vollzieht er grausame Rache an allen, die ihm Unrecht taten. Barabas wird dabei als gewissenloser, heimtückischer Machtmensch geschildert, sodass seine Figur alle antisemitischen Klischees bedient. Ein solches Schurkendrama, nach dem Schwarz-Weiß-Schema gestaltet, faszinierte die Zuschauer und war bei ihnen sehr beliebt. So konnte sich der „gute“ Christ gegen den „bösen“ Juden abgrenzen.

Seit wann genau Juden in Venedig ansässig waren, lässt sich nicht genau bestimmen. Bereits im 14. Jh. wird in Venedig darüber diskutiert, den Juden ein eigenes Wohngebiet zuzuweisen, was von den Juden zunächst zwar begrüßt wurde, aber nie zustande kam. Jetzt im Jahre 1516 wird ihnen ein festungsähnlicher Gebäudekomplex in der Pfarrei San Girolamo zum Wohnort bestimmt, wo sich eine ehemalige Gießerei befand.(6) Es entstand das erste Ghetto in Europa. Da die Juden damals sehr angefeindet wurden, war das Ghetto nicht als bevorzugtes Wohngebiet, sondern zur Verbannung der Juden gedacht, von denen damals behauptet wurde, sie erbauten unerlaubt Synagogen und untergrüben den Staat. Das venezianische Ghetto war durch zwei Tore verschlossen, die abends ab 24 Uhr verriegelt und morgens beim Klang der Marangona-Glocke(7) geöffnet wurden. Da sich immer mehr Juden im Ghetto ansiedelten, wurden die Häuser aufgestockt, sodass die höchsten Häuser Venedigs bald im Judenviertel standen. Die Gassen waren eng, Sonne fiel kaum hinein. In Venedig waren die Juden vor allem im Geldhandel und Pfandleihgeschäft tätig und fungierten als Bankengründer. Allerdings wurde die Kreditvergabe auf Zins sowohl im Judentum wie im Christentum diskutiert. Die Juden beriefen sich auf eine Stelle im AT, wo es heißt: „Vom Ausländer magst du Zins nehmen, aber von deinem Bruder sollst du keinen Zins nehmen…“.(8) Die Christen, die sich nach dem NT ausrichteten, folgten dem Vers im Lukasevangelium (6,35): „Tut Gutes und leihet, ohne etwas zurückzuerwarten.“ Diese Stelle im Evangelium verbot also sogar die Rückforderung der geliehenen Summe. Zwischen diesen beiden Polen schwankte die Argumentation und Auseinandersetzung zwischen Juden und Christen. 1139 wurde in einem Konzil (II. Lateranum) von der Kirche erstmals generell ein Wucherverbot für die Christen ausgesprochen. Die Folge war, dass man die Juden in das Geldgeschäft drängte, zumal es diesen fast überall verboten war, über Landbesitz zu verfügen und Handel zu treiben. Die Kirche konnte so, wie auch die weltlichen Landesherren, weiterhin mit der Finanzierung ihrer Vorhaben rechnen, das negative Image des Geldhandels konnten sie jedoch gänzlich auf die Juden abwälzen. Im Grunde war somit der Geldhandel den Juden von außen aufgezwungen, was bereits Rabbenu Tam, ein französischer jüdischer Gelehrter und Verfasser von Talmudkommentaren, im 12. Jh. feststellte. Der Geldhandel schlechthin wurde im Mittelalter als „Wuchergeschäft“ bezeichnet, selbst wenn die Zinsen gar nicht exorbitant hoch waren und unserem heutigen Begriff von „Wucher“ gar nicht entsprachen. Zinseszinsen zu nehmen war allerdings verboten. Außerdem wurden die Zinsen nicht von den Juden festgelegt, sondern von den Fürsten und Städten und die Juden wurden zu hohen Abgaben verpflichtet als Gegenleistung für die Erlaubnis zum Geldhandel. Die Bedingungen mussten immer aufs Neue zwischen Fürsten, Adel, Kommunen und Juden neu verhandelt werden, sodass je nach wirtschaftlicher Lage der Gebietsherren sich die Situation für die Juden mal besser, mal schlechter gestaltete. Natürlich war auch trotz aller Bestimmungen Missbrauch z.B. beim Geldwechsel nicht unmöglich, auch wenn die staatlichen Kontrollen äußerst streng waren.

In Shakespeares Stück „Der Kaufmann von Venedig“, ganz im Gegensatz zum Werk seines Zeitgenossen Marlowe, findet man alles andere als einen plakativen und klischeehaften Umgang mit der Gestalt des Juden Shylock. Das oft als antisemitische Schrift gedeutete und in der NS-Zeit oft gespielte Stück, um die Geldgier und Grausamkeit der Juden zur Schau zu stellen, zeichnet sich im Grunde durch eine detaillierte Charakterzeichnung des Juden Shylock aus. Shylocks Innenleben und seine Handlungen erfahren eine differenzierte Begründung, sodass man versteht, was ihn antreibt und man sogar Mitleid mit ihm empfindet. Neben der Handlung um Shylock enthält die Komödie auch eine Liebesgeschichte, die die eigentliche Heiterkeit ins Stück bringt entgegen der eher tragischen Handlung um Shylock.
Der italienische Kaufmann Antonio, der eigentliche Titelheld, hat im Moment nicht so viel Bargeld flüssig und borgt sich deshalb Geld von Shylock für seinen Freund Bassanio, der um die reiche Erbin Porzia wirbt. Jude und Christ treffen hier aufeinander und ihre Welten scheinen unvereinbar, nicht nur religiös, sondern auch wirtschaftlich. Das Geschäft der Juden war der Geldverleih auf Zins. Der reiche Geschäftsmann Antonio verleiht aber ebenfalls Geld an seine Freunde, aber ohne Zins zu nehmen, wie es nach christlicher Lehre erlaubt war und kommt damit Shylock bei seinen Geschäften in die Quere. Schon bei den Verhandlungen um den Kreditvertrag wird deutlich, dass Antonio Shylock hasst und umgekehrt. Shylock begründet seine Einstellung zu Antonio folgendermaßen (1. Aufzug, 3. Szene):

„Signor Antonio, viel und oftermals / Habt Ihr auf dem Rialto mich geschmäht / Um meine Gelder und um meine Zinsen; / Stets trug ich's mit geduld'gem Achselzucken, / Denn Dulden ist das Erbteil unsers Stamms. / Ihr scheltet mich ungläubig, einen Bluthund, / Und speit auf meinen jüd'schen Rockelor (engl. gaberdine; eigentl.: Kaftan, Kittel) / Bloß weil ich nutze, was mein eigen ist. / Gut denn, nun zeigt es sich, dass Ihr mich braucht. / Da habt Ihr's; Ihr kommt zu mir, und Ihr sprecht: / »Shylock, wir wünschten Gelder.« So sprecht Ihr, / Der mir den Auswurf auf den Bart geleert / Und mich getreten, wie Ihr von der Schwelle / Den fremden Hund stoßt: Geld ist Eu'r Begehren. / Wie sollt' ich sprechen nun? Sollt' ich nicht sprechen: / »Hat ein Hund Geld? Ist's möglich, dass ein Spitz / Dreitausend Dukaten leihen kann?« oder soll ich / Mich bücken, und in eines Hörigen Ton, / Demütig wispernd, mit verhaltnem Odem, / So sprechen: »Schöner Herr, am letzten Mittwoch / Spiet Ihr mich an; Ihr tratet mich den Tag; / Ein andermal hießt Ihr mich einen Hund: / Für diese Höflichkeiten will ich Euch / Die und die Gelder leihn.«“

Doch Shylock leiht trotz aller Verletzungen und Beleidigungen dem Christen Antonio die gewünschte Summe. Statt Zinsen verlangt er bei Zahlungsunfähigkeit Antonios ein Pfund Fleisch von Antonios Körper.(10) Antonio stimmt zu, weil er seines Reichtums gewiss ist und keine Probleme bei der Einlösung des Kredites sieht. Doch es soll anders kommen, Antonios Handelsschiffe kehren nicht wie erwartet nach Italien zurück und so gerät er in eine prekäre Situation. Shylock erleidet ebenfalls persönliches Unglück, als sein Diener ihn verlässt und seine einzige Tochter Jessica(11) von zu Hause flieht, sein Geld und seinen Schmuck mitnimmt und verprasst. Als Shylock Solanio, einen Freund Antonios, trifft, der ihn verspottet, weil er seine Tochter verloren hat, hält Shylock in seiner Verbitterung seinen berühmten Monolog (III,1):

„Ich bin ein Jude. Hat nicht ein Jude Augen? Hat nicht ein Jude Hände, Gliedmaßen, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften? Mit derselben Speise genährt, mit denselben Waffen verletzt, denselben Krankheiten unterworfen, mit denselben Mitteln geheilt, gewärmt und gekältet von ebendem Winter und Sommer als ein Christ? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht rächen? Sind wir euch in allen Dingen ähnlich, so wollen wir's euch auch darin gleichtun. Wenn ein Jude einen Christen beleidigt, was ist seine Menschlichkeit? Rache. Wenn ein Christ einen Juden beleidigt, was muss seine Geduld sein nach christlichem Vorbild? Nu, Rache. Die Bosheit, die ihr mich lehrt, die will ich ausüben, und es muss schlimm hergehen, oder ich will es meinen Meistern zuvortun.“

Schließlich läuft der Konflikt Shylocks mit Antonio auf eine Gerichtsverhandlung vor dem Dogen hinaus. Denn Shylock besteht unnachgiebig auf Vertragserfüllung. Auch als Bassanio für Antonio einspringen will und ihm mehr Geld erstatten will, als ihm zusteht, lehnt Shylock ab. Der ewig wie ein Hund getretene Jude will Rache und ist für versöhnende Argumente und Bitten nicht mehr zugänglich.
Nun kommt es während der Verhandlung zu einer Maskerade: Porzia, die Geliebte Bassanios, verkleidet sich als Mann und Advokat unter dem Namen Balthasar und fordert zunächst Gnade für Antonio ein. Sie nennt während ihrer gesamten Verhandlungsführung Shylock nie beim Namen. Er ist für sie der Jude, also entpersonalisiert. Als Shylock weiterhin auf Einhaltung des Kreditvertrages und auf dessen wörtliche Auslegung drängt, erklärt Porzia, dass Shylock zwar ein Pfund Fleisch von Antonio zustehe, nicht aber sein Blut. Vergieße er nur einen Tropfen Blutes beim Herausschneiden des Fleisches, sei er des Todes. Porzia wendet nun die wörtliche Interpretation des Vertrages gegen Shylock an. Obwohl eigentlich die Juden immer die wörtliche Auslegung von Verträgen und ihrer Bibel pflegten, dreht sich die Argumentation jetzt um, indem Shylock die wörtliche Auslegung des Vertrages nun Schaden bringt. Shylock hat verloren, er wird um sein Vermögen gebracht und muss zum Christentum übertreten. Antonio erstattet ihm jedoch großzügig Teile seines Vermögens zurück. Shylock verlässt als geschlagener Mann das Gericht.In der frühen Neuzeit, als die Reformationsbewegung die Einheit der Kirche spaltete, stritt man um den Umgang mit den Juden. Die Protestanten strebten eine Judenmission an, um sie zu assimilieren, der Papst wollte eine restriktive Behandlung durch deren Zwangsbekehrung. Dass Shylock zur Bekehrung verurteilt wird, passt somit zur Haltung der katholischen Kirche.

Eine spannende Frage ist, wie das Publikum zu Shakespeares Zeit das Schauspiel aufgefasst hat. Es gibt viele Quellenzeugnisse darüber, dass die Theaterautoren ihr Publikum kritisierten, wobei sie weniger schlechtes Benehmen als mangelndes Verständnis anführten. Allerdings legte das Publikum der Theater, die bis zu 3000 Plätze umfassen konnten, einen Verhaltenskodex an den Tag, der sicher nicht zum Verstehen des Stückes beitrug: Beifallskundgebungen, missbilligende Zurufe, Publikumsausschreitungen, Diebstähle, Trinken und Essen während der Vorstellung begleiteten die Aufführung.
Dass Shakespeares Stück aber nicht in seiner ganzen Tiefgründigkeit erkannt wurde, zeigt die Titelseite des 1. Quartfoliodruckes,(12) wo direkt unter den Titel Erläuterungen zum Inhalt aufgeführt sind: „VVith the extreame crueltie of Shylocke the Iewe towards the sayd Merchant, in cutting a iust pound of his flesh“. Nicht nur, dass man Shylock extreme Grausamkeit zuschrieb, sondern man behauptete auch als Tatsache, dass dieser dem Kaufmann Antonio genau ein Pfund Fleisch herausgeschnitten habe. Dazu kam es aber in dem Stück ja gar nicht, man hätte also genau genommen von einem Versuch, ein Pfund Fleisch herauszuschneiden, sprechen müssen. Dass man dies nicht tat, spricht dafür, dass man das Stück unreflektiert als Judenhetze auffasste.

Als „Der Kaufmann von Venedig“ 1973 von Peter Zadek im Schauspielhaus Bochum aufgeführt wurde, hatte dieser zwei überlebensgroße Figuren über den Eingangstüren des Theaters anbringen lassen, die Shylock zeigten, wie er gerade dazu ansetzt, mit einem Messer in der Hand bei Antonio ein Pfund Fleisch herauszuschneiden. Dies wurde in der Kritik nicht zu Unrecht als „antisemitisches Plakat“ wahrgenommen: „Da ist der Jude, wie er auf einen in Heldenpose dargestellten Christen einsticht, ihm nach dem Leben trachtet… Wer zeit seines Lebens für Versöhnung und Toleranz gewesen ist, erhält eine Ohrfeige. Zwar wird ihn das Plakat nicht wankend machen. Aber ihn wird es bestimmt zum Nachdenken anregen und zu der Überzeugung zwingen, dass die für dieses Plakat Verantwortlichen (und dies kann nicht nur der Regisseur Zadek allein sein!) dem nachbarlichen Zusammenleben von Juden mit ihren Verfolgern von einst in der Bundesrepublik ein Hindernis in den Weg gestellt haben.(13)

 

Anmerkungen

(1) Zitat von Robespierre, zit. bei C.Ch. Lehrmann, „Die Zeit“, Nr.14 / 1969, S.5; Digitalisat
(2) Verzeichnis von Druckschriften, das von 1577 bis 1924 von einer in der City of London ansässigen Livery Company geführt wurde (s. Wikipedia Stationers´ Register).
(3) Dieser Terminus wird von R. Edwards 1571 für die Vermischung von ernstem und komischem Drama genannt, nach der das Volkstheater verlangte (W. Weiß, S.95). Der Begriff selbst ist bereits von Plautus geprägt (W. Weiß, S.89).
(4) S. Tree, Religion: „Bluten wir nicht?“, „Die Zeit“, Nr.33 / 2010, https://www.zeit.de/2010/33/Engl-Juden, S.2; Digitalisat
(5) s. Wikipedia: Christopher Marlowe, „The Jew of Malta“; engl. Volltext als Digitalisat
(6) Die Ableitung des Wortes „Ghetto“ von Gießerei (ital. Getto) ist umstritten. Doch spricht einige Wahrscheinlichkeit dafür.
(7) Die Marangona ist die größte Glocke im Markusturm.
(8) zit. bei R. Calimani, S.31
(9) Das Fleisch als Pfand hat Shakespeare aus einer italienischen Novellensammlung mit dem Titel „Il Pecorone“ entnommen, die 1554 zum ersten Mal gedruckt wurde (s. Wikipedia, Pecorone).
(10) Name von hebräisch „Jiska“ abgeleitet mit der Bedeutung: „Er (Gott) schaut“ (Die Namen der Bibel und ihre Bedeutung im Deutschen, 10. Aufl. 1995, Heilbronn, S.110).
(11) Balthasar ist interessanterweise ein Name hebräisch-babylonischen Ursprungs.
(12) Unter Quartfolio versteht man im Buchdruck des 15.–19. Jahrhunderts das Buchformat nach der Zahl der Faltungen des Papierbogens. Bei Quartfolio ergibt ein Papierbogen 8 Seiten (s. Wikipedia, Buchformat).
(13) zit. bei W. Keiser, S.92/93

Ausgaben

Engl. Ausgabe: The Complete Works of William Shakespeare, 15th Impression London-New York-Sidney-Toronto 1972
Dt. Übersetzung: Shakespeare Werke in zwei Bänden, München 1958; „Der Kaufmann von Venedig“ in: Bd. II, S. 801ff. (nach der Schlegel-Tieckschen Übersetzung)

Sekundärliteratur

J.F. Battenberg, Juden, in: G. Melville/M. Straub (Hrsg.), Enzyklopädie des Mittelalters, 1.Bd. (Sonderausgabe) Darmstadt 2017, S. 149ff.
S. Berg, Il Ghetto di Venezia. Das erste jüdische Ghetto in Europa, Frankfurt/Main 1996
R. Calimani, Die Kaufleute von Venedig, Die Geschichte der Juden in der Löwenrepublik, Düsseldorf 1988
W. Frey, Antijudaismus, in: Handbuch zur Geschichte der Juden in Europa, Bd. II, hrsg. v. E.-V. Kotowski, J.H. Schoeps, H. Wallenborn, Darmstadt 2001, S.367ff.
A. Guetta, M. Luzzati, R. Weinstein, Italien, in: Handbuch zur Geschichte der Juden in Europa, Bd. I, hrsg. v. E.-V. Kotowski, J.H. Schoeps, H. Wallenborn, Darmstadt 2001, S.350ff.
W. Keiser, William Shakespeare, Der Kaufmann von Venedig (The Merchant of Venice), Königs Erläuterungen und Materialien, Bd. 32, 3. Aufl. Hollfeld 2019
J. Oberste, Wirtschaft, in: G. Melville/M. Straub (Hrsg.), Enzyklopädie des Mittelalters, Bd. II, (Sonderausgabe) Darmstadt 2017, S.125ff.
W.D. Rubinstein, Großbritannien und Irland, in: Handbuch zur Geschichte der Juden in Europa, Bd. I, hrsg. v. E.-V. Kotowski, J.H. Schoeps, H. Wallenborn, Darmstadt 2001, S.453ff.
W. Weiß, Das Drama der Shakespeare-Zeit: Versuch einer Beschreibung, Stuttgart-Berlin-Köln-Mainz 1979

Externe Linktipps

https://www.gutzitiert.de/leben_und_werk_william_shakespeare-das_englische_theater_zur_zeit_shakespeares-lw21.html
https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/8._juedische_rollen_ins_shakespeares_england_wer_ist_der_kaufmann_hier_und_wer_der_jude?nav_id=6110&publication=1
https://www.zeit.de/1969/14/die-bosheit-des-juden-historisch-gesehen, von Cuno Chanan Lehrmann
https://www.deutschlandfunkkultur.de/poesie-und-antisemitismus-im-kaufmann-von-venedig-wer-hat.976.de.html?dram:article_id=352733
https://www.zeit.de/2010/33/Engl-Juden, von S. Tree

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Bildquelle: Wikipedia Commons