Jehuda ha-Nasi
"Partriarch"" nannten die Römer und auch die Kirchenväter die Führer der palästinischen Juden in rabbinischer Zeit. Der jüdische Patriarch schlechthin wurde Rabbi Jehuda, der deshalb auch den Beinamen "ha-Nasi" (=Patriarch, Fürst) erhielt. Er war der Sohn Simeons ben Gamaliel und wurde nach jüdischer Überlieferung (Qid 72b) geboren als Rabbi Aqiba starb, also im Jahr 135. Seine Autorität beruhte nicht nur auf dem Vorsitz des Sanhedrin (= Hoher Rat), den er inne hatte, sondern auch auf seiner umfassenden Gelehrsamkeit, die gepaart war mit einer Bereitschaft zu Kompromissen. Beide Eigenschaften machten ihn zu einem angesehenen Repräsentanten seines Volkes und befähigten ihn zu der Sammlung und Redaktion der jüdischen Lehrtraditionen, die in der Mischna ihren Niederschag fand.