Lydia - Die erste europäische Christin

Philippi war zur Zeit des Paulus eine römische Militärkolonie, eine durch und durch heidnisch geprägte Stadt. Dennoch gab es eine kleine jüdische Gemeinde. Hier suchte und fand Paulus, wie so oft, wenn er in eine neue Stadt kam, Kontakte. Luther verschleiert die Tatsache, dass es am Ort eine Synagoge gab, durch die etwas schwammige Übersetzung: „Am Sabbattag gingen wir hinaus an den Fluss, wo wir dachten, dass man zu beten pflegte" (16,13). Im letzten Halbsatz steht das gr. Wort „proseuche", das damals in der jüdischen Diaspora übliche Wort für Synagoge. Dass hier nicht der sonst von Lukas bevorzugte Begriff „synagoge" verwendet wird, könnte darauf hinweisen, dass hier ältere Überlieferungen eingeflossen sind. Das spricht für die historische Zuverlässigkeit des hier Berichteten.

Der Fluss, der hier erwähnt wird, ist kaum mehr als ein etwas größerer Bach. Aber er war in der Antike wichtig für die dort ansässigen Färber. Wegen diesen war vielleicht auch die Purpurhändlerin Lydia in die Stadt gekommen, um mit ihnen Geschäfte zu machen. Dass sie als „gottesfürchtige Frau" bezeichnet wird, meint mehr als dass sie fromm war. Es handelt sich bei den Gottesfürchtigen um eine Gruppe von Heiden aus dem Umfeld der Synagogengemeinden, die zwar mit dem Judentum sympathisierten, aber eine Vollkonversion (noch) scheuten. Aus dieser Gruppe rekrutierten sich nicht wenige der paulinischen Gemeindeglieder. Nicht selten waren es Frauen wie jene Lydia, die einen Übertritt wagten. Bei ihnen genügte die Taufe, um sie zu in die christliche Gemeinde aufzunehmen.

Paulus scheint Lydia mit seiner Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Messias beeindruckt zu haben. Sie ließ sich mit ihrem ganzen Haus taufen. Der Anfang der christlichen Mission auf dem europäischen Kontinent ist gemacht!

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"Auf den Spuren des Apostels Paulus" reiste in den Osterferien 2001 eine Lehrergruppe des Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstitutes Landau (EFWI).
Die Reise stand vor Ort unter der fachkundigen Leitung von Herrn Bülent Kacmas (www.smyrnatour.com). Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt für sein Engagement.

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