„Eindrucksvolle Stätte des Gedenkens für alle Opfergruppen“ –
Bischof Huber würdigt das Holocaust-Mahnmal


Schluchten in der Mitte des Stelenfeldes

Als eine „eindrucksvolle Stätte des Gedenkens an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors“ würdigt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin. In seiner Offenheit lasse das Mahnmal nicht nur Raum für ganz persönliche Erinnerung, Trauer oder Ehrfurcht: „Ich bin zuversichtlich, dass dieses Kunstwerk ein zentraler und prägender Ort des Erinnerns sein wird. Ich hoffe darauf, dass es langfristig ein wichtiger Bezugspunkt für das Gedenken an alle sein wird, die unter der menschenverachtenden Gewalt der Nationalsozialisten gelitten haben“, so Huber anlässlich des Festaktes zur offiziellen Einweihung des Denkmals am morgigen Dienstag. Damit werde die schmerzliche Debatte darüber, ob sich das Gedenken an diesem Ort ausschließlich auf die Juden beziehen, oder zum Beispiel auch Sinti und Roma, Homosexuelle und politisch Verfolgte einschließen solle, ein natürliches Ende finden.


Kein Stein ist wie der andere

Der Ratsvorsitzende bekannte, dass er dem nun verwirklichten Plan des New Yorker Architekten Peter Eisenmann für ein Mahnmal in Berlin zunächst sehr skeptisch gegenüber gestanden habe. Diese Skepsis sei jedoch gewichen: „Wer das Stelefeld betritt, wird unwillkürlich in eine persönliche Bewegung hineingenommen. Hier wird unvermittelt die emotionale Seite des Besuchers angesprochen, und dieser Ansprache kann man sich nicht entziehen.“


Ein Mahnmal auf einem der teuersten Grundstücke Berlins

Die stumme Mahnung, die das Denkmal im Herzen der Hauptstadt vermittle, so Huber weiter, werde ergänzt durch die notwendige Aufklärung über die zu ehrenden Opfer im unterirdisch gelegenen „Ort der Information“. Huber ist sicher: „Zusammen werden beide Teile des Mahnmals die Scham über die von Deutschen verübte, menschenverachtende Gewalt sowie die Solidarität mit ihren Opfern wach halten und fest im kulturellen Gedächtnis verankern.“
(Quelle: Berlin, 9. Mai 2005 Pressestelle der EKD, Karoline Lehmann)